Alleine sein – Ein Thema das jeden einmal beschäftigt. Häufig empfindet man es nach dem Beziehungsende, aber auch schon ein Umzug in eine neue Stadt kann in einem das Gefühl hochkommen lassen, alleine zu sein. Ändert sich unsere Situation also drastisch, müssen wir erstmal lernen mit dieser und hier im speziellen mit dem Alleinsein, zurechtzukommen.
Doch bevor wir uns genauer damit beschäftigen, sollten wir uns den Unterschied von „einsam“ und „allein“ anschauen. Denn diese Begriffe werden fälschlicherweise oft vertauscht. Dabei ist der Unterschied recht einfach erklärt:
Unterschied von Alleinsein und Einsamkeit
Den Unterschied kann man wie folgt erklären: Geht es uns gefühlsmäßig schlecht wenn wir alleine sind oder aber auch in der Gegenwart von anderen Menschen, spricht man von Einsamkeit. Ansonsten spricht man vom Alleinsein, ein Begriff, der eher neutral zu betrachten ist.
Nicht allein sein können
„Ich kann nicht alleine sein.“ – Eine Ansicht, die viele Menschen vertreten. Sollten Sie auch zu dieser Gruppe von Menschen gehören, empfehle ich Ihnen, an diesem Problem zu arbeiten.
Allerdings muss man hier zwischen zwei Fällen unterscheiden:
1) Fühlen Sie sich schlecht, wenn Sie alleine sind?
Wenn Sie sich wirklich schlecht fühlen, dann leiden sie wahrscheinlich unter Einsamkeit, wobei ich das hier nicht feststellen kann, da ich nicht die nötige berufliche Qualifikation besitze und an dieser Stelle auch keine Diagnose fällen darf und möchte.
Wenn Sie sich auch in der Gesellschaft von Menschen einsam fühlen, sollten Sie sich ruhig psychologische Hilfe holen. Sie sind nicht der erste Mensch mit diesem Problem.
2) Mögen Sie es einfach nicht, alleine zu sein?
Es ist vollkommen normal, dass man sich mal nach der Gesellschaft anderer Menschen sehnt. Wir sind schließlich alle soziale Wesen und dürfen uns durchaus auch mal schlecht fühlen, weil wir alleine sind.
Doch das sollte kein dauerhafter Zustand sein. Die Ursache für dieses Problem liegt bei uns selbst: Halten wir es einfach nicht mit uns selbst aus oder können wir uns einfach nicht mit uns selbst beschäftigen. Diese Fragen gilt es zu klären.
Angst vorm Alleinsein
Es gibt Menschen, denen ist es etwas unangenehm, alleine zu sein. Doch ebenso gibt es extremere Fälle, bei denen sich eine regelrechte Angst entwickelt oder entwickelt hat.
Bei manchen Menschen ist die Angst alleine zu sein so stark ausgeprägt, dass diese ihr ganzes Leben negativ beeinflusst. Diese Angst nennt sich übrigens Autophobie (Erklärung von jameda) .
Symptome der Angst:
- Panikattacken
- Verlustangst jeglicher Art
- Starke Sehnsucht nach anderen Menschen
- Angst für den Rest der Gesellschaft unwichtig zu sein
- Angst auf sich alleine gestellt zu sein
Warum hat man Angst vorm Alleinsein?
Meist liegt der Ursprung, wie so häufig, in der eigenen Kindheit. Doch welche Erfahrungen in der Kindheit führen dazu, dass man Angst vorm Alleinsein entwickelt? Das wären beispielsweise folgende:
- Verlusterfahrungen jeglicher Art (z.B. Tot eines geliebten Menschen, Trennung der Eltern, etc.)
- Nicht gelernt zu haben, sich mit sich selbst zu beschäftigen
- Überbehütung der Eltern
- Wenig Zuneigung und Liebe der Eltern
Doch auch mangelnde Selbstliebe und Selbstakzeptanz sind ein Grund dafür, dass man mit sich alleine nicht zurecht kommt.
In einen selbst schlummern dann Gefühle und Schmerzen, denen man sich nicht stellen möchte, weil man Angst davor hat. Ist man alleine, wird man früher oder später mit diesen Problemen konfrontiert. Vor dieser Konfrontation haben die Betroffenen dann ebenfalls Angst.
Mein Tipp: Lassen Sie sich psychologisch beraten, wenn Sie Hilfe benötigen. Sie können diese Probleme gemeinsam erarbeiten und der Psychologe kann mit Ihnen gemeinsam einen Plan erarbeiten, mit dem Sie Ihre Ängste angehen.
Alleinsein lernen
In Zeiten von Smartphone & Co. sind wir ständig abgelenkt. Wenn wir dann mal nur für uns alleine sind, fällt uns schnell die Decke auf den Kopf und wir wissen nichts mehr mit uns anzufangen.
Doch Alleinsein kann man lernen!
Fangen Sie in kleinen Schritten an. Nehmen Sie sich abends 15 Minuten Zeit und beginnen Sie, Tagebuch zu führen. Schreiben Sie auf, was Sie an dem Tag alles Schönes geschafft haben. Es reichen schon kleine Dinge aus.
Beim Tagebuchführen geht es einfach darum, sich die Zeit für sich selbst zu nehmen und sich nur auf das Schreiben zu konzentrieren.
Dann können Sie auch einfach mal eine Runde alleine spazieren gehen. Das machen doch recht wenige Menschen allein, obwohl man an der frischen Luft sehr gut abschalten.
Hören Sie die ersten Male ruhig gerne ein bisschen Musik oder ein interessantes Hörbuch und versuchen Sie dann mit der Zeit, einfach nur noch die Natur zu genießen, ganz ohne Ablenkung. Denn gerade zu Beginn werden viele Gedanken in ihrem Kopf kreisen, doch das wird mit der Zeit immer weniger und Sie beginnen damit, den Augenblick zu genießen.
Wenn Sie einen Schritt weiter gehen möchten, können Sie einfach mal einen Tag in einer anderen Stadt verbringen. Besuchen Sie bspw. ein Einkaufszentrum und schauen Sie sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt an.
Mit der Zeit wird auch der Urlaub allein kein Problem mehr darstellen. Doch tasten Sie sich nach und nach heran und unternehmen Sie zunächst nur einen Wochenend-Trip, statt einem 7 tägigen Urlaub. Setzen Sie sich mit den Aufgaben nicht selbst unter Druck.
Starten Sie ruhig in Deutschland, wenn Sie sich einen alleinigen Aufenthalt im Ausland noch nicht zutrauen. Steigern Sie sich einfach von Zeit zu Zeit und überspringen Sie die kleinen Schritte nicht.
WICHTIG: Lassen Sie sich bei den Tätigkeiten nicht von Facebook, Instagram und irgendwelchen Nachrichten ablenken. Es geht nämlich darum, dass Sie sich selbst besser kennenlernen und den Moment genießen lernen.
Weitere Tätigkeiten, um das Alleinsein zu lernen:
- Kochen
- Sich künstlerisch betätigen (Musik machen, Malen, etc.)
- uvm.
Alleinsein genießen
Es kann wirklich toll sein, alleine zu sein:
Sie können essen was sie wollen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was andere gern essen möchten.
Sie können im Kino den Film schauen, den Sie schauen wollen und das wann immer Sie wollen.
Im Prinzip lösen Sie sich von der Abhängigkeit anderer Leute. Das ist ein tolles Gefühl, was Ihnen Kraft, Selbstvertrauen und vor allem persönlichen Wachstum bringt.
Vor allem werden Sie die Gegenwart von anderen Menschen viel mehr genießen und zwar genauso sehr, wie die qualitative Zeit mit sich selbst.
Als netten Bonus gibt es dann noch dieses tolle Gefühl, sich selbst genug zu sein. Endlich ist dann Schluss mit Sätzen wie „Wenn ich das habe, dann werde ich glücklich“ oder „Ich möchte endlich einen Partner, der mich glücklich macht“. In diesen Sätzen steckt nichts anderes, als das Gefühl, sich selbst nicht genug zu sein. Sagen Sie Adé zu diesem Gefühl!
Haben Sie großes Interesse an dem Thema und möchten ihr Wissen noch weiter vertiefen? Dann finden Sie im folgenden Buch noch weitere Gründe dafür, das Alleinsein zu genießen:
Alleinsein ist schön
Irgendwann gelangen Sie selbst an den Punkt, in dem Sie das Alleinsein als Privileg ansehen. Sie haben nämlich Zeit für all die Dinge, die Ihnen unheimlich viel Spaß machen.
Sie wollten schon immer mal einen Blog starten? Los geht’s!
Sie wollten schon immer mal die Welt bereisen, finden aber niemanden, der mitkommt? Auf geht’s!
Sie sind von nun an komplett unabhängig.
Warum Alleinsein so schön ist:
→ Sie lernen die Schönheit des Alleinseins kennen und reifen mit jeder weiteren Erfahrung!
→ Sie lernen jede Menge über sich selbst kennen und entfachen ungeahnte Kräfte!
→ Sie sehen plötzlich ganz neue Chancen, ob beruflich oder Privat!
→ Sie bauen Selbstbewusstsein auf und lernen sich komplett neu kennen.
Nochmal zur Information: Ich bin kein Psychologe oder Arzt, weshalb es sich bei diesem Ratgeber auch nicht um einen ärztlichen Rat handelt. Ärzte oder Psychologen sollten immer die erste Anlaufstelle sein, wenn man ein Problem hat.